Bolle - Blindenführhund in Ausbildung
21. Nov. 2022

Bolle - Blindenführhund in Ausbildung

Wir LIEBEN Bürohunde und können uns nur Weniges vorstellen, was unseren Arbeitsalltag so verschönert, wie einer unserer geliebten Vierbeiner. Im Oktober haben unsere Büros (endlich) mal wieder Zuwachs bekommen und dieses Mal handelt es sich nicht um einen normalen Hund – Der niedliche Labradorrüde Bolle begleitet eine unserer Mitarbeiterinnen für die ersten 1 ½ Lebensjahre, um anschließend zu einem Blindenführhund ausgebildet zu werden. Wie es zu der Patenschaft kam und wo man sich anmelden kann, um es unserer Kollegin gleich zu tun, wollen wir euch nicht vorenthalten. Deswegen haben wir uns mit ihr getroffen, um ein paar Fragen rund um ihren vierbeinigen Familienzuwachs auf Zeit zu stellen… und natürlich, um ganz viele Fotos zu machen!

Eigentlich haben unsere Kollegin und ihr Partner schon lange mit dem Gedanken gespielt, sich einen Hund zuzulegen, aber es hat aus verschiedenen Gründen bislang nicht funktioniert. Umso größer istBolle 3.jpg die Freude jetzt, wo Bolle die Familie bereichert. „Er ist quasi ein Testlauf und man tut auch noch etwas Gutes“, lässt sie uns wissen. Ein Testlauf, der, dank der Stiftung Deutsche Schule für Blindenführhunde, für die freiwilligen Hundepaten auch deutlich weniger kostet, als die Eigenanschaffung eines Hundes. Der Verein trägt nämlich alle Kosten – egal ob Zubehör, Tierarztkosten oder die obligatorische Hundeschule, die einmal in der Woche besucht werden muss. Und wenn mal ein Wochenende oder auch länger Not am Hund ist, kann man über die Stiftung Freiwillige finden, die auf den geliebten Vierbeiner aufpassen. Zusätzlich ist es jederzeit möglich, den Hund wieder an die Stiftung zurückzugeben, falls es doch nicht so funktioniert, wie erhofft.

Die Betreuung eines zukünftigen Blindenführhundes hat auch noch einen ganz anderen Effekt: Die Sensibilisierung für Mitmenschen mit Sehstörungen steigt durch die Regeln, die einem als Paten/Patin mit an die Hand gegeben werden. Pro Mahlzeit bekommt Bolle zum Beispiel jeweils eine Bolle 2.jpgLadung Trockenfutter. Wieso nur Trockenfutter? Weil es für blinde Menschen einfacher zu öffnen und zu dosieren ist. Ball spielen? Bitte nicht! Denn dadurch wird der Jagdtrieb des Hundes zu ausgeprägt. Als sehende Person würde man sich bei der Führung des Hundes eventuell auch nicht viele Gedanken machen, aber für die zukünftige besitzende Person ist es wichtig, dass der Hund früh daran gewöhnt wird links zu laufen – damit der Blindenstock (wie in der überwiegenden Anzahl der Fälle) weiter mit der rechten Hand geführt werden kann. Über all diese Dinge macht man sich als sehende Person nur selten Gedanken, wenn man nicht in direkte Berührung mit dem Thema gerät.

Da Bolle kein normaler Hund ist, gelten für ihn auch andere Regeln als für die Vierbeiner, die uns sonst im Büro beglücken. Es ist sehr wichtig, dass er an viele Menschen gewöhnt wird und an Alltagssituationen, die er für seine zuBolle 4.jpg führende Person später navigieren wird. Während er zurzeit hauptsächlich im Büro alle um die Pfote wickelt, wird er in Zukunft zum Beispiel auch mal beim Mittagessen in der Kantine zu finden sein. Und in ein paar Monaten könnte er euch sogar mal bei einem Konzert über den Weg laufen. Das Ziel: Bolle an Menschenmassen und verschiedenste Situationen gewöhnen, damit er seinen „Job“ später besonders gut meistern kann.

Wessen Interesse jetzt geweckt ist und sich entweder mehr informieren möchte oder sogar selbst als Pate/Patin tätig werden will, kann sich auf der Internetseite der Stiftung umschauen: https://fuehrhundschule.de/
Sowohl für Kurz – als auch Langzeitpflege werden immer Freiwillige gesucht.